Der Auftritt der Zirler Türggeler stellt die bäuerliche Arbeit im Jahreskreis dar und lässt sich für die meisten wohl erst bei genauer Beobachtung erschließen: Goggeler, Habergeiß und Hexen versuchen den nahenden Frühling (dargestellt durch die sechs Türggeler) zu vertreiben. Der Frühling behält aber die Oberhand und führt einen Fruchtbarkeitstanz auf. Dieser Tanz der sechs Türggeler versinnbildlicht das Säen des Türggenkorns, sein Wachsen und schließlich das Ernten und Mahlen. Auf den Tanz folgt ein Publikumswalzer der Türggeler mit den anwesenden Frauen und das abschließende „Türggenstecken“, das darin besteht den jungen Frauen Türggenkörner in den Ausschnitt zu stecken. Ist ein rotes Korn darunter, so kann die Frau – sofern sie schon schwanger ist – damit rechnen im kommenden Jahr einen gesunden Buben zur Welt zu bringen.
Die Zirler Türggeler treten ausschließlich zwischen dem Dreikönigstag und dem Aschermittwoch auf, die Vereinsaktivitäten erstrecken sich allerdings auf das ganze Jahr. Beginnend mit der Aussaat im Mai, der Teilnahme an Prozessionen und nicht zuletzt auch durch die Organisation und Durchführung des Zirler Erntedankfestes, hat sich die Brauchtumsgruppe längst zu einer Institution entwickelt.